Reform der beruflichen Orientierung in Berlin - Was die neue Regierung will?


Das haben die beide Koalitionäre CDU und SPD am 3. April 2023 vereinbart:

Auszug aus der Koalitionsvereinbarung vom 3. April 2023, S. 42 - Abschnitt Bildung

"Wir wollen die Berufsorientierung in allen Schulformen durch eine curriculare Verankerung ab Klasse 5 konzeptionell stärken. Hierzu gehört neben der Evaluation der bisherigen Maßnahmen auch die Unterstützung der bestehenden Strukturen durch Ausbildungsbotschafter und Alumni. Wir werden verpflichtende Berufspraktika in Klasse 9 und 10 in allen Schulformen einführen. Zudem wollen wir das Unterrichtsfach „Wirtschaft-Arbeit-Technik“ (WAT) stärken, indem wir ihn auch an Gymnasien mit den vorhandenen Ressourcen in der Klassenstufe 9 verpflichtend einführen. An Integrierten Sekundarschulen sowie an Gemeinschaftsschulen wird der WAT-Unterricht in den Klassen 9 und 10 Pflichtfach. Darüber hinaus sollen die bestehenden Strukturen, wie die Teams der Berufs- und Studienorientierung (BSO-Teams) sowie die Studienberaterinnen und -berater, durch eine curriculare und didaktische Verankerung sowie über gezielte Qualifizierungen gestärkt und eingebunden werden."

Auszug aus der Koalitionsvereinbarung vom 3. April 2023, S. 68 - Abschnitt Arbeit

"Wir werden die Berufs- und Studienorientierung in den Schulen stärken, Praxisphasen ausweiten und verpflichtende Praktika in den Jahrgängen 9 und 10 in allen Schulformen einführen.
Wir wollen die Handlungsspielräume der Jugendberufsagenturen vergrößern, inklusiver entwickeln und die aufsuchende Beratung als festes Element vorsehen. Um die „Dienstleistung aus einer Hand“ zu stärken, streben wir eine konkrete Zielvereinbarung mit der Bundesagentur für Arbeit an. Wir werden die gesetzliche Grundlage für einen gelingenden Datenaustausch zwischen den Partnern (Jobcenter, Agentur für Arbeit, Senatsverwaltung, Bezirksamt) schaffen.
Die Koalition wird ein Pilotprojekt zur Stärkung der aufsuchenden Berufsorientierung in ausgewählten Quartieren mit sozialen Herausforderungen auflegen und hierzu schnellstmöglich ein Konzept erarbeiten. Wir schaffen eine landesrechtliche Regelung zur Datenvermittlung des 11. Pflichtschuljahres und prüfen dessen Einführung.
Wir stärken das Landeskonzept Berufsorientierung und evaluieren alle Angebote. Die Angebote „Komm auf Tour“ und das „Berliner Programm Vertiefte Berufsorientierung“ sollen in allen Bezirken durchgeführt und die dafür bereitgestellten Mittel aufgrund des gestiegenen Bedarfes erhöht werden. Angebote wie die Schulpatenschaften für Schülerinnen und Schüler an Grundschulen oder BOkompakt für Jugendliche mit Beeinträchtigungen führen wir fort. Wir entwickeln gezielt weitere Angebote, um die Folgen der besonderen Herausforderungen für Schülerinnen und Schüler aus den Corona-Maßnahmen abzufedern, darunter neue Angebote mit Peer-to-Peer-Elementen in Zusammenarbeit mit den Verbänden der Jugendarbeit."


Link zur Veranstaltung der Berliner Wirtschaftsgespräche (bwg) am 16.5.2023 um 17.30 Uhr im OSZ Kraftfahrzeugtechnik