Wie wir zu einer (besseren) beruflichen Orientierung unserer Jugendlichen kommen!
„Alle Schülerinnen und Schüler erhalten entsprechend ihren Lernvoraussetzungen und Fähigkeiten sowie ih-rer Leistungsbereitschaft Angebote zur Stärkung ihrer Berufswahlkompetenz und nehmen an Maßnahmen der Berufs- und Studienorientierung (BSO) teil.
Jede Schülerin und jeder Schüler verlässt die allgemeinbildende Schule mit einer konkreten Anschlussper-spektive.
Der Lernort Betrieb soll im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung besonders berücksichtigt und in den jahrgangsübergreifenden kontinuierlichen BSO-Prozess eingebettet werden...“
(Auszug aus dem noch gültigen Landeskonzept Berufs- und Studienorientierung Berlin aus dem Jahre 2016)
Leider haben die 2016 im Landeskonzept zur Berufs- und Studienorientierung formulierten Ziele bisher nicht dazu beigetragen, dass eine darauf aufbauende schulische Praxis die seit Jahren bestehende Kritik an der beruflichen Orientierung der Schülerinnen und Schüler beseitigt hat.
Die Berliner Wirtschaftsgespräche (bwg) benennen dafür – nach einem intensiven fachlichen Austausch mit Schulexpert:innen – folgende Kernprobleme:
A. Es fehlt an ausreichenden Ressourcen und Verbindlichkeit zur Umsetzung der konzeptionellen Vorgaben.
B. Die Organisation beruflicher Orientierung ist überkomplex, ihre Steuerung mangelhaft .
C. Gymnasiale Oberstufen an Integrierten Sekundarschulen als Regelform setzen falsche Signale.
Die Berliner Wirtschaftsgespräche sehen dringenden Reformbedarf!
Den Problemen entsprechend muss die notwenige Reform der Berufs- und Studienorientierung in Berlin vorrangig an folgenden Punkten ansetzen:
- Ausreichende und verbindliche schulische Angebote
- Verbesserung der Infrastruktur für Duales Lernen
- Sicherung und Ausweitung von Lehrkapazitäten
- Ausbau und stringente Steuerung der externen Unterstützung
- Gemeinsame Standards durch „Siegeloffensive“
In der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und SPD vom 4.3.2023 befinden sich in den Abschnitten Bildung und Arbeit Reformankündigungen, die mit den Empfehlungen der Inititiativgruppe berufliche Bildung bei den bwg e.V. übereinstimmen. Das stimmt hoffnungsfroh!
Wir möchten mit Ihnen am Dienstag, dem 16. Mai 2023, von 17.30 bis 19.30 Uhr im Oberstufenzentrum Kraftfahrzeugtechnik (Gierkeplatz 1-3) unsere Analyse und Vorschläge diskutieren und überlegen, wie wir der neuen Landesregierung helfen können, möglichst schnell und effektiv die eingangs genannten und weitere Ziele zu erreichen. Idealerweise sollte aus der Veranstaltung eine Arbeitsgruppe entstehen, die die Umsetzung der Reformvorschläge über die laufende Legislaturperiode hinweg weiterverfolgt.
Einführungsstatement
Katharina Günther-Wünsch – Mitglied des Abgeordnetenhauses; ehem. stv. Schulleiterin, Walter-Gropius-Schule
Podium
Sandra Theede – Public Affairs Managerin IHK Berlin
Ronald Rahmig – Vorsitzender „Berufliche Bildung in Berlin“/Vereinigung der Leitungen berufsbildender Schulen in Berlin e.V.
Katrin Thierfeld – Geschäftsführerin Förderverein Modernes Lehren und Lernen in Schule, Aus- und Weiterbildung
Arnd Niedermöller – Schulleiter des Imanuel-Kant-Gymnasiums, Sprecher der Vereinigung der Oberstudiendirektorinnen und Oberstudiendirektoren des Landes Berlin e.V. und Vorsitzender der Bundesdirektorenkonferenz
Miriam Pech – Schulleiterin ISS der Heinz Brandt Schule sowie Vorsitzende der Vereinigung der Berliner ISS Schulleiterinnen und Schulleiter
Claudia Wasserberg – Lehrerin an der Gail-S.-Halvorsen Sekundarschule (angefragt)
Moderation
Stefan Nowack – Berufsberater und Mitglied im Vorstand des Nationalen Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung nfb e.V.
Link zum Positionspapier der Fachgruppe Berufliche Bildung der Berliner Wirtschaftsgespräche ...